Cooler Kumpel

Oberhausen, Eiswelt 10.02.2025 12:11

Das Bild entstand in der Ausstellung Eiswelt in der Neuen Mitte Oberhausen.
Dort hatten 35 internationale Künstler ihre Eis- und Schneeskulpturen zum Thema Weltreise präsentiert.
Idee und Performance: Stefan Holtbecker
24 mm  -  f/11
37s

Making-of

Aber mal sowas von cool

Tja, was soll ich sagen. Für Eisskulpturen muss es halt kalt sein, also waren es in der Ausstellungshalle -8 Grad.
Hatte ich mich soweit drauf eingestellt und mich entsprechend eingepackt.
Erst einmal eine schnelle Runde durch die Ausstellung, um mögliche Objekte für eine Kamera Rotation zu finden. Da war dann die Ausbeute nicht sonderlich hoch, weil ich viele Objekte einfach nicht passend freigestellt bekommen habe.
Die zweite Runde habe ich dann mit Kamera auf dem Stativ gemacht und versucht ein wenig mit den wenigen passenden Objekten zu arbeiten.
Nach diesem Ergebnis habe ich dann auch nicht noch länger mit dem Motiv weiter experimentiert.
Der Grund dafür waren dann aber nicht unbedingt die kalten Finger, die man zwangsläufig bekommt, weil Handschuhe keine Option sind.
Auch nicht das Rotationstool, wo bei dieser Kälte die Rasterung einfach nicht so sauber funktioniert.
Nein, es waren ein paar ältere Besucher, die sich anscheinend in ihrer Freiheit eingeschränkt sahen, überall ein Selfie machen zu können. Ich würde ja sagen, sprechenden Menschen kann geholfen werden. Aber vielleicht war es dafür ja zu kalt ;-)

Das eigentliche Motiv

Klar, als Ruhri muss man natürlich einen Kumpel aus Eis versuchen in einem Bild zu verewigen.
Leider waren meine Möglichkeiten recht eingeschränkt, den Kumpel mit seinem Abbruchhammer vernünftig freizustellen. Der Hintergrund wurde recht stark beleuchtet, wodurch sich der Kopf nicht gut vom Hintergrund lösen ließ.
Hier bei diesem ersten Testbild, konnte ich die störenden Elemente soweit durch nachträglichen Beschnitt und partielle Abdunklung eliminieren.

So klappt das schon mal nicht

Der erste Versuch einer Rotation zeigte das Problem mit den störenden Elementen mehr als deutlich.
Das ist halt das Problem, wenn man die Objekte nicht perfekt freigestellt bekommt. In der Überlagerung verhaut es einem dann das Motiv.
Hier ist auch gut das Problem mit dem hellen Hintergrund und dem damit schwindendem Kontrast zu sehen.
Ich habe inzwischen schon ne Menge Erfahrung, was diese Rotationen angeht. Aber wo sich kritische Überlagerungen ergeben, sieht man dann doch erst richtig, wenn man es einfach mal ausprobiert. Ergebnis, so klappt das mal nicht.
Ich habe danach noch einmal meinen Standort ein wenig angepasst, um zumindest den hellen Scheinwerfer und den beleuchteten Schnee unten aus dem Bild zu bekommen.
Das hat dann aber leider dazu geführt, dass der Kopf des Kumpel durch Überlagerung nicht mehr komplett zu erkennen ist.

Me, Myself And I

Essen, Baldeneysee 24.12.2024 19:12

Statt unterm Weihnachtsbaum zu hocken, kann man auch bei Nieselregen durch die Nacht rennen ;-)
Ich wollte mal ein zweifarbiges Backlight mit Farbverlauf machen, und das dann noch mit einer Rotation kombinieren. Also bin ich mit kleinem Besteck zu einem Tunnel hier umme Ecke losgezogen, um ein paar Test zu machen.
Soweit bin ich mit dem Ergebnis schon einmal zufrieden. Ein wenig Optimierung ist aber noch möglich. Der mittlere Bereich des Farbverlauf, wo sich die Komplementär Farben treffen, sollte eigentlich weiß werden. Der Effekt geht leider noch ein wenig unter.

Die Brennweite und Belichtungszeit des Bildes stimmen nicht ganz.
Die Brennweite ist 24 mm außen und 35 mm innen.
Die Belichtungszeit ist wirklich nur netto. Wenn ich dieses Bild mit Helfern in einer einzigen Belichtung hätte machen können, dann wäre sie zwischen 10 und 15 Minuten.
Idee und Performance: Stefan Holtbecker
Assistent: Stefan Holtbecker
Model: Stefan Holtbecker
35 mm  -  f/8
1m 12s

Making-of

Wenn man alles alleine machen muss

Normalerweise würde ich so ein Bild mit drei Personen machen. Jeweils eine Person für Kamera, Licht und Model.
Die ganze Aktion alleine zu machen, war schon eine gewisse Herausforderung, weil man nur schlecht an drei Orten gleichzeitig sein kann. Es waren also ein paar technische Tricks nötig, wie eine Mehrfachbelichtung und ein Funk Fernauslöser für die Kamera.
Das Bild ist dann aus sechs Einzelbelichtungen entstanden, die in der Kamera zusammengerechnet wurden. Der Prozess war also, Kamera ausrichten, zum Licht laufen und einrichten, zur Model Position laufen und dann die Kamera auslösen. Da kommen bei so einem Bild schon ein paar Meter zusammen, die man durch die Dunkelheit rennt. Rennen, weil man ja nur ungerne so lange sein Equipment in der Ferne alleine zurücklässt ;-)
Meine Angst war da auch, dass plötzlich doch noch ein Mountainbiker im Dunkeln über den Waldweg pflastert und mir dann meine Stative ummäht.
Glücklicherweise waren an so einem Tag doch eher wenig Menschen draußen unterwegs.

Netter kleiner Tunnel

Ich bin immer auf der Suche nach diesen alten gemauerten Tunneln. Die sind perfekt für Aufnahmen mit Backlight, weil dann die Strukturen innerhalb gut zur Geltung kommen.
Was mich hier allerdings störte, war das ganze Gestrüpp, das an beiden Eingängen bis auf Augenhöhe runterhing. Bei Licht im Tunnel, hätte ich dann immer störende Schatten im Bild. Diese ganzen Brombeer- und Efeu Äste müssten also weg.

Freie Sicht

Es war jetzt nicht zu erkennen, dass die Deutsche Bahn ihren Tunnel hier irgendwann einmal wieder freischneidet. Also musste ich selber ran.
Einen Tag vorher bin ich also mit einer 4 Meter langen Astschere zu dem Tunnel, um die Eingänge freizuschneiden. Was man nicht alles anstellt, um ein vernünftiges Bild zu bekommen.
Bei der Vorderseite hat das dann leider doch nicht ganz geklappt, weil die nochmal einen halben Meter höher war. Mir gefiel die Rückseite dann ein wenig besser, weil die Dimensionen dadurch harmonischer waren.
Ein wenig blöd angeschaut wird man von Anderen dann aber schon, wenn man da an den Ästen rumschnippselt.

Iron Man

Damit ich dieses zweifarbige Backlight hinbekomme und der Schatten dabei aber nicht unscharf wird, musste zuvor noch eine technische Lösung her.
Die Lampe ist auf einen Stativkopf befestigt damit ich sie horizontal verschwenken kann. Das Verschwenken muss aber genau in der Ebene der Lichtquelle passieren, damit der Schatten dabei nicht wandert. Also hab ich mir sowas wie einen Nodalpunkt Adapter für die Funzel gebastelt, der genau das sicherstellt.
Der erste Versuch hat gezeigt, dass man doch ein wenig mehr Zeit in die richtige Ausrichtung der Kamera investieren sollte. Das ist ja alles mal so richtig schön schief.
Außerdem ist es eine blöde Idee, den Funk Fernauslöser in die Hosentasche zu stecken, während man zwischen den einzelnen Positionen hin und her rennt. Dann löste der schon mal die Kamera aus, wenn er es eigentlich nicht soll und man wird dadurch zum Iron Man :-)
Aber vom Prinzip hatte die Aufnahme mir gezeigt, dass die Idee funktioniert.
Also nächster Versuch.

Farbvariante

Nachdem ich eine zufriedenstellende Aufnahme im Kasten hatte, hab ich nochmal eine andere Farbvariante ausprobiert. Schlussendlich gefiel mir die erste Variante aber besser.