Infos

Ort

Essen, Baldeneysee

Zeitpunkt

15.05.2022 23:37

Beschreibung

Die Geschichte um den ukrainischen Grenzschützer hat mich total beeindruckt, der auf der Schlangeninsel dem russischen Flaggschiff Moskwa ein "Fuck you" entgegengerufen hat, als diese die Soldaten zur Aufgabe aufgefordert hat.
Die vor einiger Zeit zu dieser Situation erschienene Briefmarke, hat mich zu dieser Bildidee inspiriert.

Mitwirkende Personen

Idee und Performance: Stefan Holtbecker
Model: Monika Sandel , Martin Heumann

Metadaten

Position: 51°24'9"N, 7°1'39"E
Höhe: 64 m
Blende: f/11
Belichtungszeit: 2m 16s
Brennweite: 24 mm

Kommentare

  • Tarek (19.05.2022 17:32)

    Great work, Stefan!

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Making-of

Manche Ideen brauchen ein wenig Zeit und Experimente

Von der ursprünglichen Idee, bis zur eigentlichen Umsetzung sind ein paar Wochen vergangen.
Ich musste mal wieder ein wenig basteln und eine Menge experimentieren.
Wie immer muss ich natürlich so ein paar Dinge auf meine künstlerische Freiheit schieben. Es fehlt mir hier leider der Zugang zu einem richtigen Meer und das passende Schiff hatte ich auch gerade nicht da ;-)

Erstes Experiment, ein zweifarbiges Backlight
Erstes Experiment, ein zweifarbiges Backlight

Für eine andere Technik hatte ich mir mal eine Vorrichtung gebastelt, mit der ich während einer Aufnahme die Hälfte des Bildes abschotten kann. Die wollte ich einsetzen, um mal ein zweifarbiges Backlight zu machen.
Backlight heißt dabei, Lichtquelle hinter einer Person und mit einem starken Lichtstrahl Richtung Kamera leuchten. Statisch montierte Lichtquelle, zwei Farbfilter und abwechselnd rechts und links belichten.
Test hat prinzipiell funktioniert.

Zweites Experiment, Schiff mit Spiegelung im Wasser
Zweites Experiment, Schiff mit Spiegelung im Wasser

Mangels an großen russischen Kriegsschiffen in meiner Gegend, die ich hätte im Wasser fotografieren können, musste ich mir eine Alternative ausdenken.
Ich erinnerte mich, dass ich als Kind mal ein Modell eines Kriegsschiffes hatte. Glücklicherweise befand es sich immer noch auf dem Dachboden meiner Eltern. Praktisch, wenn nicht alles sofort entsorgt wird, weil die Kinder aus dem Haus sind.
Gut, bei dem Modell handelt es sich um das Schlachtschiff Bismarck der deutschen Kriegsmarine, aber die Situation hätte sich ja auch gut im zweiten Weltkrieg abspielen können.
Fällt ganz klar auch unter künstlerische Freiheit.

Erster Versuch der Umsetzung
Erster Versuch der Umsetzung

Den ersten Versuch, die Idee auf ein Bild zu bringen, habe ich mit meinem Schwager Martin unternommen. Auf dem kleinen Display an der Kamera sah alles recht vernünftig aus, aber auf dem großen Monitor kamen dann doch ein paar Probleme zum Vorschein. Die Umsetzung musste ich also noch einmal ein wenig optimieren.
Mich störte, dass die Farbteilung nicht mittig und die Größe des Schiffes verbesserungswürdig war. Das wirkt hier ein wenig komisch.

Zweiter Versuch, Location und Tarnanzug
Zweiter Versuch, Location und Tarnanzug

Leider habe ich immer noch keine alternative Location gefunden, die eine große Wasserfläche bietet, und wo es auf der gegenüberliegenden Seite möglichst dunkel ist.
Also ist es wieder der See bei mir um die Ecke geworden. Blöderweise war an dem geplanten Tag vorher eine Ruderregatta, und es waren zahlreiche Bojen auf dem See verteilt. Aus diesem Grund konnte ich das Bild nicht mir viel Umgebungslicht machen, da man sonst die Bojen gesehen hätte. Die Tiefe des Bildes für das Schiff war natürlich auch wieder begrenzt, aber ich habe sie diesmal ein wenig besser ausgenutzt.
Diesmal konnte ich auch auf ein professionelles Stinkefinger Model zurückgreifen. Sie hatte auch noch einen Tarnanzug, einen Helm und ein Gewehr in ihrem Fundus.
Der Tarnanzug macht einen extrem auffälligen Lichtsaum.

Was für eine Schlepperei
Was für eine Schlepperei

Das Bild wird aus zwei Belichtungen zusammengesetzt, weswegen ich zwischendurch die Position der Kamera und damit das Stativ wechseln musste. Insgesamt waren vier Stative im Einsatz. Die wiegen dann doch so einiges.

Die totale Ernüchterung
Die totale Ernüchterung

Wie kommt eigentlich das Schiff ins Bild?
Na, ganz einfach. Man lässt es in eine Hartschaumplatte ein, die mit einer Spiegelfolie beklebt ist. Damit hat man bei einem tiefen Kamerastandpunkt schon mal eine schöne Spiegelung. Wenn man jetzt noch ein wenig Frischhaltefolie auf die Spiegelfolie pappt, dann hat man auch sowas wie eine wellige Wasseroberfläche.
Das ganze Konstrukt irgendwo so positionieren, dass beim beleuchten nicht irgendwas im Hintergrund mit beleuchtet wird.
Fertig.