Farbverschränkung
Aktuellste Arbeiten: Essen, Baldeneysee 12.04.2025 22:47
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Ich war wieder in einem Tunnel, wo ich vor einigen Monaten schon einmal fotografiert hatte.
Inzwischen war der Winterschlaf der Fledermäuse vorbei und es herrschte reger Flugbetrieb im Tunnel.
Ich wollte mich auch diesmal vor die Herausforderung stellen, nur mit kleinem Besteck loszuziehen. Ich musste also gut planen, was ich für die Umsetzung alles benötigen werde.
Leider war es dann doch einiges an Gewicht, was ich nicht tragen wollte. So musste ich also doch wieder mit meinem kleinen Rollkoffer los.
Assistentin und Model: Sabine Wenzke
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Making-of
Wenn es mal wieder ein wenig länger dauert
Die Umsetzung einer groben Idee in ein zufriedenstellendes Bild ist dann schon mal ein etwas langwierigerer Prozess.
Wenn ich eine Idee für ein Bild habe, dann versuche ich sie grob schriftlich festzuhalten, damit ich sie nicht nach ein paar Wochen wieder vergessen habe.
Das waren also die Notizen für dieses Bild:
- Zwei Spiralen Richtung Kamera, Ausgangspunkte leicht seitlich versetzt.
- Rotation der beiden Spiralen, gegenläufig.
- Die beiden runden freien Flächen der Ausgangspunkte verschmelzen zu einem vertikalen Auge.
- Tool Kegel
- Kann man irgendwie eine Person als Backlight integrieren?
Als Location habe ich noch einmal den Tunnel genutzt, wo ich vor ein paar Monaten schon einmal Bilder gemacht hatte.
Aber die Idee ist halt noch lange nicht ein fertiges Bild. Da gibt es eine Menge Dinge, die man ausprobieren und aufeinander abstimmen muss.
Und so hat der schrittweise Aufbau des Bildes knapp zwei Stunden gedauert.

Spirale im schnellen Blinkmodus
Ich wollte mal eine Alternative ausprobieren, und für die Spiralen den schnellen Blinkmodus der verwendeten Taschenlampe nutzen. Sollte einfach mal anderes aussehen, als bei bisherigen ähnlichen Bildern.
Ich habe erst einmal grob einen Startpunk im Tunnel markiert, wo ich der Meinung war, dass der bei der verwendeten Brennweite passend sein könnte.
Die Spirale sollte natürlich Tiefe haben, aber die Öffnung am Ende durfte auch nicht zu klein sein. Es sollte ja später noch eine Person rein passen.

Nee, Öffnung ist zu eng
Als nächsten Schritt habe ich dann die zwei versetzten Spiralen versucht.
Dazu habe ich zunächst einmal versucht die Breite des Tunnels für das verwendete Tool komplett auszunutzen.
Das Ergebnis war aber, dass die geplante Öffnung am Ende damit viel zu klein für eine Person wird.

Startpunkte weiter zusammen geschoben
Die beiden Startpunkte für die Spiralen mussten also ein wenig weiter in die Mitte verschoben werden.
Bei der Gelegenheit habe ich dann auch gleich die zweite Farbe mit in den Versuch aufgenommen, um die Unterscheidbarkeit der beiden Spiralen zu prüfen.
Das Ergebnis war soweit zufriedenstellend. Die Öffnung ist groß genug, dass ich im Tunnel noch eine Person darin platziert bekomme. Die beiden gegenläufigen Spiralen trennen sich optisch ganz gut voneinander.
Jetzt fehlte nur noch die Ermittlung der richtigen Position der Person. Die sollte ja genau in das entstandene Auge passen.
Damit ich da jetzt nicht endlos viele Versuche brauchte, hab ich mich eines Tricks beholfen.
Ich habe meine Kamera auf Mehrfachbelichtung umgestellt und ihr gesagt, dass sie dieses Bild als Basis verwenden soll. So bekomme ich das Bild im Live View mit angezeigt und ich kann die Person in aller Seelenruhe positionieren.

Alle Positionen markiert
Ich haben mich dann doch dafür entschieden, den Standpunkt der Kamera weiter in Richtung Tunnel zu positionieren. Damit wäre schlussendlich mehr von der Person im Bild zu erkennen.
In diesem Bild habe ich dann das erste mal alle Schritte der Belichtung in einem Ablauf absolviert.
Aber irgendwas ist ja immer nicht so perfekt.
Jetzt waren durch den neuen Standpunkt der Kamera natürlich weniger Umdrehungen der Spirale im Bild. Also musste ich bei den nächsten Versuchen ein wenig langsamer laufen.
Ja, und dann ist da noch das Problem der Farben. Ich wollte die Farben des Backlight und die der Spiralen schon auf der selben Seite haben. Als ich das Backlight gemacht habe, wusste ich aber nicht mehr welche Spirale auf welcher Seite gelegen hat.
Danach gab es die einfache Regel: Rot ist in Laufrichtung rechts. Das konnte ich mir merken ;-)

Nochmal
Tja, da hatte ich den falschen Blinkmodus an der Taschenlampe eingestellt. Solche Fehler nerven natürlich, kommen aber immer wieder vor.
Wenigstens habe ich das gemerkt, als ich die Farbe des Tools wechseln wollte.
Hat also nicht ganz so viel Zeit gekostet.
Ich finde es an dem Bild aber schon erstaunlich, welche unterschiedlichen Farben das verwendete Tool produziert hat.

Das eigentliche Endergebnis
So hatte ich mir das Bild eigentlich vorgestellt und ich hätte an der Stelle aufhören können.
Aber wo der Prozess dann jetzt funktioniert, kann man auch eben noch einmal Variationen ausprobieren.
Also wollte ich auch mal Spiralen mit Dauerlicht machen und vielleicht noch alternative Farbvarianten ausprobieren.
Bei den möglichen Farbvarianten gab es aber leider nicht viele Möglichkeiten, weil die Farben des verwendeten Tools und die der Farbfilter für das Backlight nicht zusammenpassten.