Das Fußballspiel der Tiere
Aktuellste Arbeiten: Witten, Schloss Steinhausen 04.10.2024 21:37
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Da gab es 1971 einen kleinen Zeichentrickfilm von Disney, in dem Wildtiere zu einem Fußballspiel gegeneinander antreten.
Mein Vater und ich haben uns damals kringelig gelacht :-)
Assistent: Manuel Köster (SimpleLight Art)
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Making-of
Wie man einen Stier durch ein Nashorn ersetzt
Bei diesem Bild war mal wieder Improvisation angesagt.
Manuel hatte zu einem Lightpainting Event bei Shona-Art in Witten eingeladen, wo zahlreiche aus Schrott gefertigte Tier Skulpturen ausgestellt sind. Um sich vorher einen Eindruck zu verschaffen, hatte er ein paar Bilder bereitgestellt. Die lebensgroßen Skulpturen sahen schon beeindruckend aus.
Unter Anderem waren da zwei Stiere, die sich gegenüberstanden. Dazu hatte ich dann spontan eine Bildidee, wo ich einen Bezug zu etwas herstellen kann.
Soweit die Theorie ;-)
Grundlage meiner Planung
Das war eines, der von Manuel bereitgestellten Bilder.
Die beiden gegenüberstehenden Stiere in Angriffsposition, brachten mich auf die Idee, sie um einen Ball kämpfen zu lassen. So in der Art, wie ich es aus diesem alten Trickfilm kannte.
Ich wollte also einen Orb zwischen die beiden setzen, von welchen die beiden dann auch beleuchtet werden. Die Umsetzung wäre somit relativ einfach gewesen und ich hätte noch die Möglichkeit für eine weitere spontane Idee gehabt.
Die Realität ist leider anders
Vor Ort stellte sich dann aber heraus, dass einer der beiden Stiere inzwischen verkauft und abtransportiert worden war.
Irgendwas is ja immer.
Es musste also spontan eine vernünftige andere Idee her, oder ich musste die bestehende Idee irgendwie modifizieren.
Ich habe mir die ganzen anderen Tier Skulpturen angesehen, die alle wirklich reizvoll gewesen wären. Allerdings standen sie alle recht nahe beieinander, sodass ich sie bei den Lichtverhältnissen nicht freigestellt bekommen hätte.
Das war nämlich das nächste Problem: In unserem Rücken standen Straßenlaternen, die natürlich für eine gewisse Menge Restlicht gesorgt haben. Das schränkt mich mit meiner klassischen Langzeitbelichtung halt gewaltig ein.
Der Ersatzspieler
Ein paar Meter von Stier entfernt stand dann noch ein beeindruckendes Nashorn, welches glücklicherweise auch in der richtigen Richtung aufgestellt war. Somit war ich mit meiner ursprünglichen Idee wieder im Spiel.
Rechts neben dem Nashorn steht in der Nähe noch ein Warzenschwein, weshalb ich an der Stelle nicht den geplanten Orb drehen könnte.
Perspektive, erster Versuch
Mein Plan war es jetzt also, den Stier und den Orb aufzunehmen und später dann das Nashorn in das Bild belichten.
Dazu musste ich an der Stelle wo der Stier stand eine Perspektive finden, die noch genügend Platz für das Nashorn bietet.
Dummerweise war nach links nicht wirklich sehr viel Platz. Da stand noch ein kleiner Busch. Normalerweise ist sowas an dunklen Umgebungen kein Problem. Man sieht zu, dass der Busch kein Licht abbekommt und dann ist er auch nicht zu sehen. Aber bei der langen Belichtung für den Orb, bekam er durch das Streulicht der Laternen so viel Licht ab, dass er sich nicht ausblenden ließ.
So könnte es passen
Ich musste den Bildaufbau als ein wenig enger gestalten.
Also den Orb näher an den Stier gesetzt und diesen dann anschließend noch ein wenig mit der Taschenlampe beleuchtet. Bei der Beleuchtung des Stier habe ich natürlich das Licht so gesetzt, dass es aussieht, als wenn er durch den Orb beleuchtet wird.
Auf diesem Bild zeigt sich dann auch, wieviel störendes Licht durch die Laternen auf die Szenerie geworfen wurde. Der Vordergrund ist schon extrem hell.
Diese Perspektive würde aber passen. Der Platz links neben dem Orb reicht für das Nashorn und es sind keine stark störenden Elemente im Bild
Dass man bei diese Form der Kunst immer wieder auf neue Probleme stößt, zeigt der helle Schleier rechts neben dem Stier. Wir haben zu dritt versucht herauszubekommen, woher der stammt. Nach zahlreichen Testaufnahmen war klar, dass er von einer kleinen Unterlegscheibe stammt, die ich für meine Verschlussklappe in die Streulichtblende geklebt hatte. Damit hatte ich noch nie Probleme, aber anscheinend kam diesmal bei der Beleuchtung des Stier das Licht aus einem ungünstigen Winkel, welches dann auf das Objektiv reflektiert wurde.
Doppelbelichtung
Da ich diesmal nur mit einem Stativ unterwegs war, musste ich das Nashorn mit einer Doppelbelichtung in das Bild bringen, was dann auch direkt beim ersten Versuch geklappt hat.
An der Stelle war eine Funktion meiner Kamera sehr hilfreich, bei der ich im Live View das Grundbild und das aktuelle Bild kombiniert sehen kann. So gelang die richtige Positionierung sehr schnell.
Einmal mit der Taschenlampe Licht auf das Nashorn und den Baum, fertig.
Später am Rechner fielen dann doch noch ein paar Probleme auf, die auf dem kleinen Display der Kamera nicht zu erkennen waren. Die Belichtungszeit des Nashorn hat ausgereicht, dass ich einen zweiten Horizont im Bild hatte, und der Schatten des Warzenschwein zu sehen war. Deshalb musste ich den Himmel etwas abdunkeln.
Aber mit der Art der Bildentwicklung kann ich leben.